Wirbelsäulenchirurgie

Wirbelsäulenmedizin

Die Dienstleistungen der Wirbelsäulenmedizin können gemäß ihrem Charakter in drei Hauptgruppen untergliedert werden:

  • Diagnostik
  • Chirurgische Eingriffe
  • Konservative Therapien

Die traditionellen chirurgischen Techniken können auf dem gesamten Bereich der Wirbelsäule angewandt werden, so auch zur chirurgischen Behandlung von degenerativen (also durch Abnutzung entstandenen), traumatischen (durch Unfälle entstandenen) und entzündlichen Veränderungen.

Alle Bereiche der Chirurgie bemühen sich darum, dass neben der Verursachung eines kleinstmöglichen „Schadens“ die bestmögliche Hilfe geleistet wird. Die sich immer mehr verbreitenden sogenannten minimal-invasiven (perkutanen, also durch die Haut hindurch durchgeführten) Techniken sind deshalb bedeutend, weil das Risiko ihrer Anwendung auf der chirurgischen Palette das kleinstmögliche ist.

Die perkutane Methodik dient neben der therapeutischen Anwendung auch einem diagnostischen Ziel, weshalb heute neben den traditionellen bildgebenden diagnostischen Verfahren immer häufiger minimal-invasive diagnostische Methoden angewandt werden. Bei der Myelographie (also dem „Wirbelsäulenmalen“) und der Diskographie bestehen wird ein organisches jodhaltiges Kontrastmittel in den Körper gegeben, was in Fällen, in denen traditionelle diagnostische Instrumente nicht angewandt werden können bzw. wenn die Lokalisierung der Schmerzquelle oder eventuell die Bestimmung des Verkrümmungsgrades notwendig sind, wertvolle ergänzende Informationen bietet.

Abhängig von den komplexen diagnostischen Ergebnissen und den körperlichen Untersuchungen entscheidet der Facharzt über die Anwendung einer konservativen Therapie oder eines chirurgischen Eingriffs. Bei fortgeschrittener Degeneration, so zum Beispiel bei einer schweren Verletzung der Bandscheibe, können offene chirurgische Techniken angewandt werden, während bei einer beginnenden Degeneration, also bei einer relativ erhaltenen Struktur verschiedene perkutane Techniken in Frage kommen können.

Auf der Wirbelsäule befinden sich mehrere Bereiche (Wurzelblockade, Blockaden kleiner Gelenke, epidurale Blockade oder sakrale epidurale Adhäsiolyse (SEA), bei denen die gleichzeitige Anwendung von Therapie und Diagnostik in Frage kommen kann. In diesem Fall werden lokal (örtlich) Injektionen mit Entzündungshemmern verabreicht, die örtliche Betäubungsmittel und entzündungshemmende Steroide enthalten.

Das Prinzip der perkutanen operativen Verfahren (konservative und mit Laser durchgeführte Bandscheibendekompression), dass das Eindringen über einen sehr kleinen Schnitt erfolgt und im Inneren des Körpers „geschlossen“ das Aufsuchen des Ziels und die operative Manipulation erfolgt. Das gesunde Gewebe wird so wenig wie möglich beschädigt und das Verfahren fordert keine Narkose, sondern wird mit örtlicher Betäubung und höchstens einer leichten Narkose über die Venen durchgeführt. Ein weiterer Vorteil ist, ähnlich wie bei den minimal-invasiven chirurgischen Verfahren, der verkürzte Krankenhausaufenthalt, sowie eine schnellere Rehabilitation und eine zeitigere Rückkehr zur normalen Aktivität.

Sonstige spezielle Behandlungsmethoden:

  • IDET (intradiskale elektrothermische Behandlung der Bandscheiben)
  • Vertebroplastie (bei Schmerzen aufgrund von Osteoporose)
  • Ballon-Kyphoplastie (Stärkung des Wirbelkörpers)

Die oben genannten Operationstechniken werden heutzutage von chirurgischen Navigationssystemen (Computer Assisted Surgery - CAS) unterstützt, die zum einen eine höhere Genauigkeit bei speziellen Operationen ermöglichen (z. B. bei der Entfernung von Tumoren) und zum anderen kann auf die Benutzung eines mobilen Röntgenstrahlers während der OP verzichtet werden, was die Strahlenbelastung des Patienten während der Operation verringert.