Eine Wirbelsäulenoperation aufgrund eines Tumors ist auf einer breiten Skala vorstellbar, angefangen von der Entfernung eines fingerkuppengroßen, jedoch unangenehme Schmerzen verursachenden Tumors bis zur Herausnahme von menschenkopfgroßen, das Becken und den Kreuzbeinbereich vollkommen ausfüllenden Tumoren, sowie der plastischen Rekonstruktion des Bereichs.
Mit der Entwicklung der Behandlungsmethoden werden immer mehr Patienten mit Tumoren der Wirbelsäule operierbar und unter Einbeziehung der onkologischen Behandlung heilbar. Grundsätzlich muss man zwischen gut- und bösartigen, also benignen und malignen Tumoren, sowie unter primären, also in der Wirbelsäule entstandenen, sowie unter sekundären, also aus der Vermehrung von Tumoren an anderen Organen entstandenen Wirbelsäulentumoren unterscheiden.
Das Vorhandensein von gutartigen Tumoren, die keine Metastasen verursachen, beeinflusst die Lebenserwartung in vielen Fällen nicht, sondern höchstens die Lebensqualität (Schmerzen, Lähmung, usw)., sodass deren Entfernung nicht immer notwendig ist.
Rechtzeitig operierte primäre bösartige Tumore der Wirbelsäule können meistens mit hohen Chancen vollständig entfernt werden, doch können diese Metastasen an anderen Organen verursachen (Lunge, Leber, usw.), wobei chirurgische Möglichkeiten nicht ausreichend sind, sondern auch eine onkologische Behandlung notwendig ist.
Bei bösartigen Tumoren der Wirbelsäule mit Metastasen wird das Stadium der Krankheit und die Tatsache, ob chirurgische Maßnahmen ergriffen werden müssen, von der Gewebeform, der Art der betroffenen Organe, bzw. der Anzahl der Metastasen bestimmt. In solchen Fällen muss der Chirurg häufig eine Operation des sich in einer hoffnungslosen Situation befindlichen Patienten ablehnen, denn die Lebensdauer kann nicht beeinflusst werden und auch die Lebensqualität kann hierbei nicht mehr gehoben werden.
In einigen Fällen kann neben radikalen Operationen, die auf die Entfernung des gesamten Tumors abzielen, befreiende (druckverringernde oder dekompressierende) Operationen durchgeführt werden und es kann passieren, dass bei der Operation nur die Stabilität des Wirbelsäulenbereichs durch eine entsprechend angewandte Fixierung wiederhergestellt wird. Bei einer Kombination der oben genannten Verfahren muss der durch den Tumor verursachte Gewebemangel häufig ersetzt werden, wofür häufig Knochenzement, bzw. spezielle Distanzhalter und Prothesen verwendet werden können.