Dr. András Pető, der Entwickler des international bekannten und anerkannten konduktiven pädagogischen Systems, der sogenannten Pető-Methode, war Arzt-Heilpädagoge.
Das Wesentliche der mit seinem Namen gekennzeichneten konduktiven pädagogischen Methode liegt darin, dass die wegen der Beschädigung des Zentralnervensystems ausgestaltete Bewegungsbehinderung – unabhängig vom Lebensalter – im Rahmen der auf aktivem Lernen gründenden komplexen Persönlichkeitsentwicklung wirksam verbessert werden kann, da unser Nervensystem trotz den Beschädigungen über Reserven, über die Möglichkeit des Ausbaues neuer Beziehungen verfügt und diese mit der entsprechenden Steuerung des Lern-Lehrvorganges bewegt werden können. Die Methode entwickelt die Bewegung, das Sprechen, die Vernunft, die Empfindung, die Wahrnehmung, den Willen, sowie die Emotionen gleichzeitig, also die Methode beschäftigt sich mit dem Körper und mit der Seele, mit den Gefühlen und mit der Intelligenz, mit dem Lernen und mit dem Lehren, mit der Gesundheit und mit der Heilung, also mit dem ganzen Menschen zu gleicher Zeit, das heisst, dass die Persönlichkeitsentwicklung holistischer Anschauung zur Geltung kommt, das auf Fähigkeitsentwicklung basierte Lernen ist im Vordergrund. Während der Beschäftigungen wird auf den für die Handlung erforderlichen Grund grosse Aufmerksamkeit gelenkt, damit der/die behandelte Klient/Klientin in der Durchführung der Aufgabe motiviert wird und sich bestrebt, die Selbständigkeit zu erreichen . Diese komplexe Tätigkeit kann nur mit Hilfe, durch das konduktive Erziehungsprogramm, mit Hilfe der speziellen Entwicklungsfachleute, der sogenannten Konduktoren erlernt werden.
Die konduktive Therapie, also die Pető-Methode ist unter anderem solchen in ihrem Zentralnervensystem (CP) Beschädigten empfohlen, die die Beschädigung als Erwachsene erlitten haben.
Die primäre Voraussetzung der Eignung für die konduktive Therapie ist die Kommunikations- und Lernfähigkeit.
Die Rehabilitationstherapie wird durch die abgestimmte Arbeit der gut gebildeten, hocherfahrenen Konduktoren im Rahmen der Gruppen- und individuellen Beschäftigungen verwirklicht.
Auch die moderne Neuropsychologie beschäftigt sich viel mit der Rehabilitation der Erwachsenen. Ihr nervenphysiologischer Grund ist die Erkennung, dass die Plastizität des Gehirns mit dem Vergehen der Kindheit und der Jugend weiterbesteht. Auch im Falle schwerer Verletzungen gibt es die Möglichkeit für den Ausbau eines neuen Verbindungssystems und durch die Aktivität für die Selbstregenerierung in gewissem Masse.
Die Methode kann unabhängig vom Lebensalter jederzeit angewandt werden. Im Falle von Erwachsenen ist es empfehlenswert, die Therapie sofort nach der akuten Behandlungsperiode, natürlich im Einverständnis mit dem Facharzt anzufangen.
Die Beschäftigungsgruppen werden aus dem Kreis der Patienten mit ähnlichen Disfunktionen ausgestaltet. Zur Vorauswahl sollen Sie die Kopien der auf Ihre Verletzung bezogenen Dokumente, sowie die aktuelle ärztliche Meinung, Vorschlag über die physische und mentale Belastbarkeit beilegen. Die Fachleute entscheiden in Kenntnis der Befunde, ob die Rehabilitation für den Patienten/für die Patientin tatsächlich zweckdienlich ist, bzw. auf Grund der Symptome in welcher Gruppe er/sie die Beschäftigung anfangen soll.
Die Gruppen werden auf Grund der Symptome ausgestaltet: Parkinson-Krankheit, Folgen des Hirninfarkts (Stroke - Schlaganfall), Multiple Sklerose, Hemiplegie, Paraplegie, CP, Aphasie.
In gewissen Fällen kann individuelle Entwicklung auch benötigt werden, aber die Methode ist von ihrem Charakter her, in Gruppenform mehr zweckdienlich und erfolgreicher . Die Pető-Methode ist international hoch anerkannt, aus allen Teilen der Welt kommen Erwachsene, die eine Beschädigung ihres Nervensystems erlitten haben, um mit Hilfe dieser alleinstehenden Methode zu erlernen, wie sie ihr Alltagsleben erleichtern können, wie sie sich in ihr Alltagsleben, in ihre Arbeit wieder eingliedern können und sie als Ergebnis des aktiven Lehrvorganges zur selbständigen Anwendung der Angelernten auf dem Niveau ihres Zustandes fähig werden.
Das komplexe Gruppenprogramm beinhaltet auf die einzelnen Personen und auf die Gruppe geschnittene verschiedene liegend, stehend, sitzend und gehend durchzuführende Bewegungsaufgaben, kognitive Aufgaben, deren Übung, die Anwendung der neu (wiederholt) Erlernten in verschiedenen Situationen. Neben der Entwicklung des Verhaltens, des Sprechens, sowie der psychosozialen und kognitiven Entwicklung ist die Übung der im Alltagleben vorkommenden Selbstversorgungsaufgaben Teil der Rehabilitation.
Es ist ein grosser Vorteil der Zeitintervall-konduktiven Erziehung, dass die Kinder nur für kurze Zeit aus der Umgebung ihres Heimes entfernt werden sollen, dadurch sind die optimalen Bedingungen der gesunden Persönlichkeitsentwicklung erhalten. Während der Entwicklung wird auch auf die Schulung und laufende Information der Eltern ein grosser Wert gelegt.
Es ist empfohlen, die intensiven 2-4-wöchigen Programme jährlich zu wiederholen, so kann eine bedeutende Entwicklung im Vergleich zu dem nach der Verletzung folgenden Zustand erreicht werden.